120516 Aufstieg in Hessenliga

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Gelnhausen steigt in die Hessenliga auf !

Vier Saisons lang hatte sich Gelnhausen durch die Verbandsliga geschlagen. Dreimal retteten sich die Barbarossastädter erst am letzten Spieltag vor dem Abstieg. Jetzt hat das Team die Verbandsliga doch verlassen – nach oben. 

Gießen II – Gelnhausen I 2 : 6

Hochspannung vor dem letzten Spieltag der Verbandsliga Nord. Favorit Schöneck, zunächst mit komfortablem Vorsprung von zwei Mannschaftspunkten ausgestattet, war am drittletzten Spieltag von der Gelnhäuser Truppe eingeholt worden. Am vorletzten Spieltag gelang Gelnhausen ein 7: 1- Kantersieg gegen Bad Sooden- Allendorf, wodurch die Barbarossastädter bis auf einen einzigen Brettpunkt – das entspricht zwei Toren beim Fußball – an Schöneck herankamen. Doch das Hessen- Orakel, viel gelesene Schachprognose des Schachklubs Bad Homburg, gab den Mannen aus dem Kinzigtal nur eine Titelchance von 1: 8, mussten die Gelnhäuser doch bei der starken Zweiten von Gießen antreten, während Schöneck mit dem Abstiegs- kandidaten Bad Sooden- Allendorf scheinbar ein leichteres Los gezogen hatte.

Der Gelnhäuser Vereinsvorsitzende Armin Muth wurde in Nordhessen ganz offiziell als Spion begrüßt – wie James Bond, der jedem als Agent bekannt ist und der sich trotzdem in den gegnerischen Reihen bewegen darf wie ein Gast auf einer Party. „Darth Vader“ war mit seinem Sohn Matthias in Gießen per Handy verbunden, so dass die Gelnhäuser immer über den Spielstand des Rivalen Schöneck Bescheid wussten. Während in Gießen Partien mit positionellem Charakter entstanden und die Entscheidungen erst in Endspielen zu erwarten waren, flogen im Parallelkampf in Nordhessen die Figuren. Ein enttäuschter Armin Muth musste nach Gießen melden, dass ein 5,5: 2,5- Sieg für Schöneck zu erwarten sei, dabei aber ein Schönecker in Zeitnot verkehre. Inzwischen hatten Stefan Reh und Dirk Sroka in Gießen zum 1: 1 remisiert. In beiden Partien durften die Gelnhäuser ihre ausgeglichenen Stellungen nicht überreizen. Für das Highlight des Wettkampfs sorgte Aaron Bendayan Claros, der die gegnerische Stellung durch glänzendes Positionsspiel a´ la Karpow schwächte, dann einen isolierten Bauern gewann, um durch Generalabtausch der Figuren in ein gewonnenes Bauernendspiel überzuleiten. Nach überstandener Zeitnot schraubte Sebastian Bravo Lutz den Spielstand auf 3: 1 für die Gäste. „Basti Fantasti“ hatte durch ein Bauernopfer für Feuer gesorgt und rechnete in „heißer“ Stellung weiter als sein Kontrahent. Doch eine andere Partie stand für Gelnhausen bereits nach der Eröffnung nachteilig. Der Barbarossastädter verteidigte sich zwar zäh, verlor aber letztlich zu viel Material, es stand nur noch 3: 2 .

Gelnhausen schien seine Chancen auf den Aufstieg verspielt zu haben, als Matthias Muth einen Anruf aus Bad Sooden erhielt. Dort hatten sich in der Zeitnot die Ereignisse überschlagen. Schöneck führte 3,5 : 2,5 bei zwei Gewinnstellungen, da überschritt ein Spieler des Titelaspiranten drei Züge vor der Zeitkontrolle die Bedenkzeit ! 3,5: 3,5, und plötzlich würden drei weitere Gelnhäuser Siege zum Aufstieg, 2,5 Zähler immerhin zum Stichkampf ausreichen.

Die Barbarossastädter kämpften um jedes Feld auf ihren Schachbrettern. Marcos Garcia Ramos konnte in ein Endspiel abwickeln, in dem er seinen Springer und drei Möpse gegen einen Läufer und nur einen Bauern zum Gewinn führte – 4: 2. Berthold Weiß hatte ein Turmendspiel auf dem Brett, in dem sein Turm bei gleichem Material aktiver stand. In solchen Stellungen pflegen Großmeister aus Billardkugeln Zitronensaft zu pressen – und an diesem Tag behandelte der Gelnhäuser Kapitän das Endspiel absolut meisterlich und gewann den entscheidenden Mops. Beim Stand von 5: 2 hatte Juan Ibarra Jerez in einem Doppel- Springerendspiel einen Mehrbauern. Sein Kontrahent versuchte, einen Springer gegen den Mops zu opfern, was der Spanier gekonnt verhinderte. Als sich Ibarras Mehrbauer in eine Dame verwandelte, war Gelnhausen in die Hessenliga aufgestiegen.

In Bad Sooden erreichte die Nachricht vom Gelnhäuser Triumph nicht nur den Spion, sondern auch die Schönecker, die sofort fair gratulierten.
Der letzte Schönecker Spieler indessen war so demoralisiert, dass er eine glatte Gewinnstellung noch zum Remis entgleiten ließ. Das 4: 4 zwischen Schöneck und Bad Sooden- Allendorf sicherte den Nordhessen den Klassenerhalt und brachte Gelnhausen den Titel mit einem Mannschaftspunkt Vorsprung. Die Barbarossastädter, zuvor immer Abstiegskandidat der Verbandsliga, steigen ins hessische Oberhaus auf. Das ist die größte Sensation im Hessenschach der Saison 2011/ 2012 !

In der Meistermannschaft standen Sebastian Bravo Lutz, Dirk Sroka, Daniel Bankmann, Aaron Bendayan Claros, Kapitän Berthold Weiß, Peter Dächert, Ullrich Müller, Matthias Muth, Stefan Reh, Marcos Garcia Ramos, Armin Muth, Frank Wiesrecker, Michael Schmitt, Wolfgang Rohmann, Juan Ibarra Jerez, Jose Maria Iglesias und Felix A. Biler.

 

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