Auf  seiner Meisterschaftsfeier im Juni hatte der Schachclub 1934 Gelnhausen noch immer keinen Spielertrainer gefunden. Zwar stand das Finanzierungskonzept von Schatzmeister Urs Krauthan, doch die Gespräche mit Kandidaten scheiterten aus unterschiedlichen Gründen. Sebastian Bravo Lutz wurde zum Sonderbeauftragten für die Trainersuche ernannt , und er kontaktierte Senora Claros, die Managerin des mit Gelnhausen befreundeten Schachclubs in Alicante. Bald kam es zum entscheidenden Treffen, über das die Gelnhäuser jedoch nichts verlauten ließen. 

Am 04. November beim Wettkampf  in Wiesbaden- Dotzheim saß plötzlich Großmeister Artur Kogan für Gelnhausen am Spitzenbrett ( und gewann selbstverständlich ). In den Tagen zuvor hatte er mehrere Stunden mit seinen Gelnhäuser Schülern trainiert.

Der 38-jährige Artur Kogan ist professioneller Schachspieler und Schachtrainer. Der Israeli lebt seit fünf Jahren mit Frau und Tochter in Spanien. Kogan trainiert nicht nur mehrere Nachwuchsspieler internationaler Klasse, sondern auch Großmeister wie Alexandre Nataf  und Nationalmannschaften. So war er beispielsweise bei der Schacholympiade 2010 Coach der italienischen Nationalmannschaft und trainierte zuletzt das holländische Damenteam.

Sein Konzept nennt er „Olala- Chess“, inspirierte von dem charmanten französischen Ausruf  „o la la“.  Kogan, der seine Lektionen in Englisch hält, forderte seine Gelnhäuser Schüler auf : „Make all the pieces smile“. Sein Stil ist kreativ und kämpferisch, der Großmeister lehrt Angriffsschach. Ängstliches Spiel will er seinen Schülern abgewöhnen: „Do not be a chicken“. 

Schachclub- Vorsitzender Armin Muth ist nach den ersten Lektionen sicher: „Artur wird jeden von uns besser machen.“  Dabei soll der Trainer auch die Schwächen der Gelnhäuser Spieler schonungslos ansprechen – und deshalb werden die Barbarossastädter mit Artur Kogan nur vereinsintern trainieren. Muth: „Unsere Stärken und Schwächen behalten wir gerne für uns.“