Worms.
Das Nibelungen-Open von Worms begrüßte in seiner 12. Auflage 63 Teilnehmer. darunter stolze elf Titelträger - zwei Großmeister (GM), vier internationale Meister (IM) und fünf Fide-Meister (FM). Auch der 11-jährige Richard Bethke vom Schachclub 1934 Gelnhausen, nach seiner Deutschen Wertungszahl (DWZ) nur im letzten Tabellendrittel zu erwarten, setzte sich an die Bretter, die für alle Holzfigurengladiatoren die Welt bedeuten.
Bethke ließ schon in den ersten beiden Runden aufhorchen, als er zwei gestandene Spieler, die ca. 150 DWZ-Punkte vor ihm rangierten, schwindelig spielte. Nach den zwei Auftraktsiegen wurde ihm allerdings FM Roland Ollenberger zugelost, ein Oberligaspieler aus Worms, der über 350 DWZ-Punkte vor dem Barbarossastädter platziert war. Nach drei Stunden war die Sensation perferkt: das Gelnhäuser Megatalent hatte den FM besiegt!
Doch beim „Schweizer System“, nach dem heute fast alle Turniere ausgetragen werden, werden immer Spieler zusammen gelost, welche in dem Turnier die gleiche oder eine ähnlich hohe Punktzahl aufweisen. So traf Richard Bethke in der nächsten Runde auf GM Henrik Teske aus Erfurt, und der Großmeister war (noch) eine Nummer zu groß. Der Gelnhäuser stand aber mit drei Punkten nach vier Runden immer noch im Vorderfeld und wurde dafür in der fünften Runde mit Fedor Dushatsky „bestaft“, der gut 300 DWZ-Punkte vor Richard Bethke rangiert. Nach einem qualitativ hervorragenden Spiel beider Kontrahenten hatte der Ukrainer im Endspiel das berühmte Tempo mehr.
Pech für den Grimmelshausen-Schüler - würde der Youngster in den beiden letzten Runden einbrechen? Nein! Bethke schüttelte sich kurz und sackte in den Runden 6 und 7 noch zwei volle Zähler ein.
Richard Bethke bei Nachbesprechung der letzten Runde
Mit grandiosen fünf Punkten aus sieben Partien eroberte der Gelnhäuser Rang 7, punktgleich mit dem Sechsten. Vor ihm platzierten sich lauter Titelträger, und seine eigene Turniererfolgszahl war ebenfalls auf Titelträger-Niveau. Richard Bethke verbesserte in Worms seine DWZ um 84 Wertungspunkte, eine wahre Leistungsexplosion.
Die Leistungen des 11-jährigen wurde bei der Siegerehrung nicht nur verbal gewürdigt, Bethke war auch Sieger in zwei Preisklassen. Er wurde bester Jugendspieler und siegte in der Ratinggruppe U 2100.
Soweit der Artikel im Gelnhäuser Tageblatt,
und das berichten andere:
Gernsheim berichtet über Wormser Nibelungenopen 2016
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„Marco hatte indes Probleme und musste auch sogleich die erste Niederlage nach vertaner Chancen einstecken. Zum Trost muss man allerdings sagen, dass sein Gegner, Richard Bethke, die Überraschung des Turniers werden sollte.“
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„Fehlt nur noch Marco, der mit einem Remis und einem Sieg sich wieder nach vorne bugsierte. In der Zwischenzeit sei erwähnt, dass der an 61. gesetzte Richard Bethke (ich kannte ihn nicht, aber nach meinem Wissenstand ist der kleine um die 11 Jahre alt und hat eine DWZ um die 2000) nach drei Runden alleiniger erster mit drei Punkten war (!). Weder GM Teske, noch GM Stopa oder irgendein anderer Titelträger hat das geschafft. Krasses Ding wie ich fand, zumal der Kleine auch einen soliden Gegnerschnitt von 2180 in dem Moment hatte.“
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„Aus mir bislang nicht bekannten Gründen hat Frank das Turnier noch vor der sechsten Runde abgebrochen. Sein Gegner bekam dadurch den vollen Punkt zugesprochen und der war niemand geringeres wie Richard Bethke. Der Tag davor lief für ihn nicht mehr so gut. Er war gegen GM Teske und Fedor Dushatskiy denkbar knapp zweimal unter die Räder gekommen. Er beendete das Turnier trotzdem mit starken 5 Punkten.“ (von sieben Punkten)